In diesem Blogartikel zeige ich dir 5 Lösungsmöglichkeiten, wenn die Eingewöhnung deines Kindes nicht gut läuft und du ohne Betreuung bist, während du eigentlich bald an deinen Arbeitsplatz zurückkehren wolltest.
Planung der Betreuung und Eingewöhnungsphase
Seit der Geburt deines Kindes machst du dir Gedanken darüber, wie dein Kind betreut werden soll, wenn du wieder arbeiten gehst. Du hast passende Betreuungseinrichtungen recherchiert und kontaktiert. Du hast dich um einen Betreuungsplatz beworben und schließlich eine Zusage erhalten. Daraufhin hast du ein ausgeklügeltes Zeitkonzept erstellt, wer von euch wann euer Kind zur Betreuung bringt und wann wieder abholt. Du hast deinen beruflichen Wiedereinstieg und deine neuen Arbeitszeiten mit deinem Arbeitgeber abgesprochen. Du hast dir die Schließungstage der Betreuungseinrichtung notiert und mit den Großeltern abgesprochen, damit sie ihre Reisepläne darauf abstimmen. Du hast dich mit dem pädagogischen Eingewöhnungskonzept der Einrichtung auseinandergesetzt. Du weißt ungefähr, wie viele Tage (oder Wochen) es voraussichtlich dauern wird, bis dein Kind tatsächlich die vereinbarte Stundenanzahl (25, 35 oder 45 Stunden?) in der Betreuung bleibt.
Und dann ist es endlich soweit: die Eingewöhnung beginnt.
Und du merkst: nichts ist so, wie du es dir vorgestellt hast.
Dein Kind weint und möchte sich nicht von dir trennen. Und es weint auch am 10. Tag der Eingewöhnung noch. Und es möchte sich immer noch nicht von dir trennen. Oder dir gefällt nicht, wie die Tagesmutter oder Erzieherin mit deinem Kind umgeht.
Vielleicht hast du einfach nur ein ungutes Gefühl. Du fragst dich: was machen wir hier eigentlich? Wollen wir nicht beide viel lieber in Ruhe zu Hause sitzen und friedlich den Tag verbringen? Ist mein Kind vielleicht doch noch zu klein, um es einer fremden Person anzuvertrauen? Sind hier nicht viel zu viele ältere Kinder, zwischen denen mein Kind untergeht? Ist mein Job das wert?
Egal, was es ist:
Nimm deine Gefühle oder Bedenken ernst!
Höre in dich hinein: was ist es, was dich stört? Egal, ob es hormonell bedingte Gefühle oder sachliche Bedenken sind. Kannst du etwas daran ändern, zum Beispiel durch ein Gespräch mit der betreuenden Person? Was muss passieren, damit es sich besser anfühlt?
Wenn sich auch nach einiger Zeit nichts ändert und du oder dein Kind euch immer noch mit der Betreuungssituation unwohl fühlt, was macht ihr dann?
Es gibt Familien, die „das Ganze“ einfach durchziehen und das Kind weinend in der Betreuung lassen, bis es resigniert und sich der Situation anpasst. Er erinnert mich an die Einschlafprogramme, die in den Netzwerken kritisch diskutiert werden.
Es gibt aber auch Familien, die diese Situation so nicht akzeptieren. Die ihr Kind nicht weinen lassen möchten. Die selbst damit nicht glücklich sind. Und die über Lösungswege nachdenken. Vielleicht gehörst du dazu und denkst darüber nach, die Eingewöhnung abzubrechen. Was würde das konkret bedeuten?
Die Eingewöhnung abbrechen
Die formale Kündigung des Betreuungsvertrags ist in der Regel einfach und monatlich möglich. Auch wenn euer Vertrag eine längere Kündigungsfrist vorsehen sollte, ist der Bedarf häufig so groß, dass die Chancen groß sind, dass eine andere Familie kurzfristig euren Betreuungsplatz übernimmt.
Die große Frage ist: Suchst du nun kurzfristig nach einer anderen Betreuungsmöglichkeit oder verschaffst du dir und deinem Kind eine Verschnaufpause, bevor ihr einen neuen Versuch wagt? Wenn ihr euch eine Pause gönnt, was bedeutet das für deinen beruflichen Wiedereinstieg?
Den Druck herausnehmen und an den beruflichen Stellschrauben drehen
Ich bin ein Fan davon, an der beruflichen Stellschraube zu drehen und den Druck aus der Betreuungsnotwendigkeit zu nehmen, wenn es sich nicht gut anfühlt. Das Kind ist hilflos der Situation ausgesetzt. Wir Erwachsenen haben die Möglichkeit, die Situation zu verändern.
Gesellschaftlich und politisch wird uns gezeigt, dass es „heutzutage“ normal ist, Kinder ab einem Jahr von einer Tagesmutter oder im Kindergarten betreuen zu lassen. Und natürlich gibt es Kinder, bei denen das gut klappt und denen es (scheinbar) nichts ausmacht.
Aber wenn wir mal ganz offen darüber sprechen:
Es gibt auch sehr viele Kinder, denen es schwerfällt, mit einem Jahr morgens um 6 oder 7 Uhr geweckt und zur Tagesmutter oder in den Kindergarten gebracht zu werden. Die, wenn sie die Wahl hätten, lieber zu Hause bei Mama oder Papa bleiben würden. Die jeden Morgen großen Abschiedsschmerz haben und nachmittags nach einem aufregenden, aber anstrengenden Betreuungstag völlig erschöpft sind. Die sich jeden Morgen beeilen müssen, damit Mama und Papa pünktlich am Arbeitsplatz sitzen. Und deren Bedürfnisse angesichts der straffen Alltagsorganisation zurückstecken müssen.
Ich weiß, auf der anderen Seite gibt es jede Menge Argumente für die Berufstätigkeit von Mama und Papa. Und schon sind wir bei der großen Grundsatzfrage nach einer funktionierenden Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dazu an anderer Stelle mehr…
Kommen wir zurück zu deinen Lösungsmöglichkeiten, wenn du bei der Eingewöhnung kein gutes Gefühl hast und die Eingewöhnung abbrichst. Und zunächst keine alternative Betreuung suchst, sondern euch eine Pause gönnst. (Manchmal klappt es ja zu einem anderen Zeitpunkt in einem anderen Rahmen deutlich besser.)
Mir fallen dazu 5 Lösungsmöglichkeiten ein:
- Elternzeit verlängern und beruflichen Wiedereinstieg verschieben
- Weniger Stunden arbeiten und private Betreuung organisieren
- Partner übernimmt Betreuung
- Asynchrone Arbeitszeiten mit dem Partner
- Homeoffice mit dem Arbeitgeber vereinbaren
Schauen wir uns die Optionen im Detail an, die zum Teil auch wunderbar miteinander kombiniert werden können.
1. Elternzeit verlängern und beruflichen Wiedereinstieg verschieben
Wenn du entscheidest, dass du noch einige Zeit mit deinem Kind zu Hause bleiben möchtest, kannst du deine Elternzeit verlängern. Hierbei ist Folgendes zu beachten:
- Mit einer Frist von 7 Wochen kannst du deine Elternzeit bei deinem Arbeitgeber neu anmelden. Das gilt für die Verlängerung gleichermaßen, so lange dein Kind unter 3 Jahre alt ist. Ab dem 3. Geburtstag verlängert sich die Frist auf 13 Wochen.
- Beachte die Bindungsfrist von 2 Jahren bei der Elternzeitanmeldung: wenn du weniger als 2 Jahre Elternzeit nach der Geburt angemeldet hattest, muss dein Arbeitgeber deine Verlängerung genehmigen (sofern diese 2 Jahre noch nicht vorbei sind). Theoretisch kann er sie ablehnen.
- Wenn du sowieso noch in Elternzeit bist und Teilzeit in Elternzeit arbeiten wolltest, bleibst du einfach in Elternzeit und vereinbarst „nur“ mit deinem Arbeitgeber, dass du doch nicht (wie angekündigt) Teilzeit in Elternzeit arbeitest. Wenn du die Teilzeit in Elternzeit bereits beantragt hast und dein Arbeitgeber diese bereits genehmigt hat, solltest du dringend mit ihm sprechen. Er hat natürlich mit deinem Arbeitseinsatz gerechnet und muss nun schauen, wie er deine Vertretung organisiert.
- Sollte dein Arbeitgeber durch deine Elternzeit-Verlängerung ernsthafte Schwierigkeiten bekommen und möchtest du längerfristig bei ihm bleiben, empfehle ich dir zu prüfen, ob nicht eine der anderen Lösungsmöglichkeiten für dich in Frage kommt.
- Grundsätzlich: Überlege dir gut, wie lange du nun zu Hause bleiben möchtest und welcher Zeitpunkt realistisch ist, wann du wirklich wieder arbeiten wirst. Für eine nochmalige Verschiebung wird vermutlich nicht so viel Verständnis gezeigt.
2. Weniger Stunden arbeiten und private Betreuung organisieren
Kannst du mit deinem Arbeitgeber weniger Wochenstunden vereinbaren als ursprünglich geplant? Dann würdest du zum Beispiel nur 10 statt 20 Wochenstunden oder nur 2 statt 4 Tage arbeiten.
Überlege, wer in deinem privaten und familiären Umfeld die Betreuung deines Kindes übernehmen kann. Manchmal stehen mehr Personen zur Verfügung, als man auf den ersten Blick glaubt, die gemeinsam ein umfassendes Betreuungsnetz darstellen. Zum Beispiel könnte montagsvormittags Oma Gitti die Betreuung übernehmen, dienstagsvormittags Opa Hans, mittwochsnachmittags Tante Moni und donnerstagsvormittags die Nachbarin von nebenan.
Aus eigener Erfahrung empfehle ich dir, hierbei Verlässlichkeit zu schaffen und an der einmal vereinbarten Organisation festzuhalten. Das macht es für alle Beteiligten – im Job und in der privaten Betreuung – deutlich einfacher.
3. Partner übernimmt Betreuung
Natürlich kann auch dein Partner die Betreuung eures gemeinsamen Kindes übernehmen. Ebenso wie die Mutter hat auch der Vater Anspruch auf 3 Jahre Elternzeit. (Manchmal wird diese Tatsache übersehen.) Auch für den Papa gilt die Frist von 7 Wochen, wenn er Elternzeit bei seinem Arbeitgeber anmelden möchte. Diese Frist kann übrigens verkürzt werden, wenn der Arbeitgeber dem zustimmt. Vielleicht hat der Papa sogar noch Anspruch auf Elterngeld, das er bislang nicht beantragt hat?
4. Asynchrone Arbeitszeiten mit dem Partner
Asynchrone Arbeitszeiten bedeutet, dass ihr zeitlich versetzt arbeitet. Könnt ihr eure Arbeitszeiten so verschieben, dass einer von euch arbeitet und der andere sich in dieser Zeit um euer Kind kümmert? Und dann tauscht ihr. Das kann tageweise oder stundenweise oder als Kombination erfolgen.
- Wenn ihr tageweise arbeitet, kann zum Beispiel der eine von euch Montag, Dienstag und Mittwoch arbeiten und der andere Donnerstag und Freitag. Oder ihr wechselt euch täglich ab: der eine arbeitet Montag, Mittwoch, Freitag und der andere Dienstag und Donnerstag.
- Wenn ihr stundenweise arbeitet, kann zum Beispiel der eine von euch vormittags und der andere nachmittags arbeiten. Oder ihr wechselt zwischendurch.
Auch hier empfehle ich aus eigener Erfahrung, die Aufteilung möglichst verbindlich zu vereinbaren. Das macht es euch als Elternpaar einfacher und führt zudem zu mehr Akzeptanz von Seiten der Arbeitgeber.
5. Homeoffice mit dem Arbeitgeber vereinbaren
Kannst du mit deinem Arbeitgeber vereinbaren, dass du zu Hause arbeiten kannst? Vielleicht ist das eine Lösungsmöglichkeit für dich. Wichtig sind an dieser Stelle deine Arbeitszeiten. Musst du zu bestimmten Uhrzeiten beruflich erreichbar sein? Dann kann es etwas schwieriger werden.
Wenn du aber (zumindest teilweise) zeitlich flexibel bist, kannst du zum Beispiel frühmorgens oder abends arbeiten, wenn dein Kind schläft. Das klingt auf den ersten Blick anstrengend, wird aber von vielen Eltern (insbesondere selbstständigen Müttern wie mir) sehr geschätzt.
Diese Homeoffice-Variante lässt sich auch sehr gut mit der asynchronen Arbeitszeit des Partners, weniger Arbeitsstunden oder der privaten Betreuung kombinieren. Zum Beispiel, wenn du am Wochenende arbeitest, während dein Partner oder die Großeltern auf deinen Schatz aufpassen.
Fazit:
Höre auf dein Gefühl. Habe den Mut und beende die Eingewöhnung oder Betreuung, wenn sie sich nicht richtig für dich anfühlt. Finde einen Weg, deinem Kind entspannte erste Jahre zu ermöglichen und trotzdem beruflich aktiv zu sein. Häufig gibt es mehr Möglichkeiten, als es auf den ersten Blick scheint. Sei offen für alternative Arbeits- und Betreuungszeiten. „Akquiriere“ deine Betreuungspersonen in deinem familiären und privaten Umfeld. Sprich lösungsorientiert mit deinem Arbeitgeber. Und löse dich von dem Gedanken, wie Dinge zu sein haben.
Beginne einen neuen Versuch der Eingewöhnung in einem Kindergarten oder bei der Tagesmutter zu einem anderen Zeitpunkt. Ohne zeitlichen Druck. Mit einem Modell und Personen, die zu euch und euren Bedürfnissen passen.
Frage:
Welche Erfahrungen hast du gemacht? Hast du weitere Ideen und Konzepte, wenn die Betreuung nicht klappt?
Weitere Gedanken und Erfahrungen rund um die Betreuung:
Videos:
Mein Video zur Betreuung (Teil I) mit Tipps aus dem Elternzeit-Handbuch
Mein Video zur Betreuung (Teil II) mit Tipps aus dem Elternzeit-Handbuch
Meine Empfehlung: Kenne die Regelungen und Möglichkeiten rund um Elternzeit und Teilzeit in Elternzeit!
Dabei helfen dir mein Online-Kurs und Buch „Elternzeit, Elterngeld & Co.“!
Sowohl das Buch als auch der Kurs beinhalten alle Infos, Tipps und Checklisten aus meinem beliebten Infoabend „Elternzeit, Infoabend „Elternzeit, Elterngeld & Co.“, den ich schon über 100 Mal mit mehr als 1.000 Paaren live gehalten habe.
Darin erhältst du alle wichtigen Informationen für die Planung eurer Elternzeit und möglichst viel Elterngeld – superübersichtlich und leicht verständlich erklärt. Die Infos sind nicht nur für Schwangere wertvoll, sondern auch für Mütter in Elternzeit, die von ihrem ursprünglichen Elternzeit-Plan abweichen und einen Plan B (oder C) entwickeln möchten!
Du kannst das Buch bei Amazon oder in meinem Shop bestellen.
Für den Online-Kurs kannst du dich hier anmelden. Neben 36 hilfreichen Videos, vielen Checklisten und Planungsblättern bekommst du auch Zugang zu 12 monatlichen Live-Calls via Zoom mit mir. Damit keine Fragen offen bleiben!
Ähnliche Beiträge:
Neues Büro in Essen bezogen – ab sofort sind auch persönliche Beratungen möglich
Im 7. Jahr meiner Selbstständigkeit ist Bambini & Business in eigene Räumlichkeiten gezogen!...
Faire Aufteilung der Finanzen für Eltern
Das richtige Kontomodell für eine faire Aufteilung der Finanzen während der Elternzeit Mit der...
Kündigungsschutz für Eltern
In den letzten Wochen sind mir vermehrt Fragen zum Kündigungsschutz für Eltern gestellt worden,...
Es ist bei meiner Tochter schon etwas her aber die Eingewöhnung bei der Tagesmutter war eine Katastrophe.
Viel zu lange haben wir mit der Vorstellung gelebt, dass es „so“ sein müsste, obwohl unsere Tochter uns mehrfach zu verstehen gegeben hat, dass es ihr nicht gut geht.
Wir haben sie vorzeitig aus der Betreuung genommen ohne zu wissen, wie wir das mit unseren Arbeiten vereinbaren sollen. Es war eine Bauchentscheidung und es ging uns damit so viel besser.
Mit den o.g. Vorschlägen haben wir es eine zeitlang hinbekommen und waren überglücklich unsere Tochter wieder so zufrieden und befreit zu erleben.
Nun wird unser Sohn in der Kita eingewöhnt.
Durch Notbetreuung, Schließtagen und Erkrankungen sind wir zwar seit vier Wochen dabei, aber eben auch noch entfernt von einem ganzen Kitatag, den ich im Übrigen auch gar nicht möchte.
Nun muss mein Mann in den nächsten Tagen wieder arbeiten, ich selbst arbeite auch schon wieder seit Monaten und habe wieder genug Struggle alles unter einen Hut zu bekommen. Ich möchte meinen Sohn nicht in den letzten 3 Tagen die uns verbleiben in der Crash-Variante eingewöhnen. Mein Kind ist mir wichtiger als irgendwelche Kolleginnen die das grade nicht verstehen können – auch wenn ich auf das Geld angewiesen bin.
Der Artikel hat mir Mut gemacht, meine Gefühle ernst zu nehmen und mich nicht schlecht gegenüber Kolleginnen zu fühlen weil ich wieder mal eine „Sondersituation“ habe.
Liebe Maren,
ganz herzlichen Dank, dass du deine Erfahrung mit uns teilst! Ich freue mich über jede Familie, die den Mut hat, auf ihren Bauch zu hören und Entscheidungen zu treffen, die vielleicht nicht der Norm oder den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen, aber dazu führen, dass es dem Kind und somit auch den Eltern wieder besser geht (auch wenn selbst betreuen und arbeiten deutlich anstrengender und zeitaufwändiger ist und/oder mit finanziellen Einbußen verbunden ist). Meiner Meinung nach ist es das schönste Geschenk, das ihr euren Kindern machen könnt: Das Kind aus der Betreuung herausnehmen, wenn es dort unglücklich ist.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr auch die Betreuung eures Sohnes gut „gewuppt“ bekommt und weiterhin die Energie und den Mut habt, auf euren Bauch zu hören.
Alles, alles Liebe für euch!
Verena
Das ist wirklich ein sehr wertvoller Beitrag mit vielen tollen Tipps. Ich wusste, dass die Eingewöhnung unserer Tochter (2) nicht einfach werden würde. Leider teilte uns die Kitaleitung bereits nach einer Woche mit, dass unsere Tochter „kitaunfähig“ sei und wir eine Pause machen sollten. Da unsere Tochter mitten in der Corona Pandemie aufgewachsen ist und fast ausschließlich von mir und meinem Partner betreut wurde tut sie sich sehr schwer mit neuen Räumen, Personen, Situationen, etc. das machte sich dann bei der Eingewöhnung schnell bemerkbar. Uns wurde sogar eine Therapie bei einem Psychologen nahegelegt, obwohl unsere Tochter ein fröhliches und absolut „normal“ entwickeltes Kind ist. Wir sind sehr enttäuscht von der Kita und denken nun über einen schnellen Wechsel in eine andere kleinere und familiärere Einrichtung nach. Mein Partner oder ich müssten die Elternzeit verlängern.
Viele Lieben Dank für diesen Artikel!! Ich stecke gerade auch in solche Situation. Mein Sohn hat seit November 2021 in der Eingewöhnung und durch den Schließungen, Kündigungen unseres 2 Bezugspersons , sind wir sehr weit von normalen Kindergartenaltag (((( nur vor 2 Woche haben wir die Gruppe getauscht und mein Sohn ein fester Bezugsperson gekriegt. Mein Sohn geht sehr gern im Kindergarten, packt sein Rücksack und spielt sehr gerne mit andere Kindern, aber nur wenn ich da setze (obwohl er kommt nicht zu mir, einfach spielt).
bin ich raus… dann lässt er sich nicht beruhigen(((
Die Erzieherin sagte heute, dass das Kita nicht für ihn ist. Und ab nächste Woche sollen wir nicht mehr kommen… ich bin sprachlos ? was soll ich jetzt machen, wie soll ich reagieren, was soll ich mit der Arbeit machen ?
Liebe Julia, das ist natürlich eine unglückliche Situation für deinen Sohn und dich. Das kann die Erzieherin ja nicht eigenmächtig entscheiden. Ich würde als erstes das Gespräch mit der Kita-Leitung suchen, ggf. auch mit dem Träger sprechen sowie mit dem Jugendamt (Ansprechpartner für Kinderbetreuung). Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, das ihr in eine andere Gruppe der Einrichtung wechselt?
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg bei der Suche nach einer passenden Lösung für euch! Liebe Grüße, Verena
Hallo, mein 2 jähriger ist auch seit Oktober 21 in der Eingewöhnung und durch Krankheit, Schließungen sind wir auch noch weit weg von einem normalen Kindergartenalltag. Mein Sohn möchte auch nicht in den Kindergarten. Er wehrt sich massiv beim Anziehen und ins Auto setzen. Wo dann nur großer Druck und Kraft zum Einsatz kommen muss. Und das finde ich, ist es nicht wert. Die Erzieher meinen immer, es ist normal in der Gruppe ist alles prima. „Der Junge ist sehr schlau und versucht bei der mama ein schlechtes Gewissen zu produzieren.“ Aber das kann doch nicht sein, oder? Im Oktober 22 müsste er dann wieder in einen anderen Kindergarten wechseln, wenn er 3 ist. Beruflich muss ich es nicht, aber körperlich, seelisch am Ende. Wollte für mich eine Auszeit mal einen Vormittag . Aber wenn dann beide leiden müssen?!
Liebe Sabine,
vielen Dank für deinen Kommentar. Schade, dass dein Sohn so ungerne in den Kindergarten geht, aber noch bedauerlicher finde ich die Aussage der Erzieherinnen. Ich bin keine Pädagogin und auch keine Familienbegleiterin, aber ich glaube nicht, dass ein 2-jähriges Kind durch sein Verhalten bewusst seiner Mutter ein schlechtes Gewissen machen möchte. Das klingt nicht nach einer bedürfnisorientierten Sichtweise.
Apropos Bedürfnisse, auch wenn du aus beruflichen Gründen nicht auf die Betreuung angewiesen bist, ist es dennoch wichtig, deine Bedürfnisse in dieser schwierigen Situation nicht zu ignorieren. Wenn du sagst, dass du körperlich und seelisch erschöpft bist, sind diese Auszeiten am Vormittag für dich wichtig. Allerdings sind die beschriebenen Auszeiten aktuell für dich nicht erholsam, wenn du morgens ein sich massiv wehrendes Kind gegen seinen Willen in die Kita bringen musst.
Welche Alternativen habt ihr? Könntest du statt des Kindergartens eine liebe Tagesmutter finden, die deinen Sohn z.B. an 2-3 Tagen in der Woche betreut? Vor einigen Jahren gab es bei uns in Essen eine Art Vormittagsspielgruppe für Zwei- bis Vierjährige, in der die Kinder 2-3 Mal in der Woche ohne Eltern für 3 Stunden gespielt haben und gut betreut wurden. Vielleicht gibt es etwas Ähnliches bei euch? Oder könntest du dich mit einer oder zwei anderen Mama in ähnlicher Situation zusammentun, und ihr nehmt euch regelmäßig gegenseitig die Kinder ab, z.B. an ein oder zwei festen Vormittagen in der Woche? Dann hast du zwar an einem Vormittag zwei oder drei Kinder zu betreuen, aber dafür an einem oder zwei anderen Vormittagen frei? Was ist mit dem Partner, Großeltern oder anderen Verwandten/Bekannten/Freunden/Nachbarn, die dich entlasten könnten? In der Regel kommt das Umfeld nicht darauf, aktiv seine Hilfe anzubieten, aber wenn du deine aktuelle Situation beschreibst und um Unterstützung bittest, fällt dir jemand ein, der deinen Sohn regelmäßig für ein paar Stunden nehmen könnte?
Ich wünsche dir, dass du und deine Familie hier einen guten Weg für euch findet. Erzähl uns gerne, wie es bei dir weitergegangen ist und welche Lösung ihr gefunden habt!
Herzliche Grüße, Verena
Lieben Dank für diesen Artikel. Ich stecke gerade in solch einer Situation. Mein Sohn, ein Jahr und drei Monate, ist seit Oktober 2021 in der Eingewöhnung. Die wird ständig wegen der Umstände aktuell unterbrochen und nun versuchen die Erzieher das ganze in vier Wochen durchzuziehen, damit ich Mitte Februar wieder arbeiten kann/muss. Leider schreit er durchgängig, vom abgeben bis holen. Ich sitze mit verknotetem Magen vor der Kita und warte bis er wieder raus kommt. Schrecklich. Doch, durch den Artikel habe ich neuen Mut und Hoffnung, das mir noch eine Lösung einfällt. Danke.
Liebe Tina,
danke vielmals für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr, dass dir mein Artikel neuen Mut und Hoffnung gibt, eine Lösung zu finden. Das ist das Schönste, was ich mit meiner Arbeit erreichen kann.
Gleichzeitig tut es mir sehr leid, dass ihr so eine schwierige Eingewöhnung habt. Das Thema Betreuung ist für uns Eltern schon emotional genug, wenn es gut läuft. Umso schwieriger wird es, wenn das Kind so offensichtlich unglücklich dabei ist. Ich schicke dir unbekannterweise eine dicke Umarmung und wünsche euch, dass ihr einen guten Weg findet, die Situation aufzulösen!
Alles Liebe, Verena