8. Dezember 2022

Hast du schon eine Hebamme?

Liebe LeserIn,

heute stelle ich eine Frage, die du vermutlich schon öfter gehört hast:

Hast du schon eine Hebamme? 

In den letzten Jahren sind die Rahmenbedingungen für Hebammen immer schwieriger geworden. Nicht wenige Hebammen haben ihre Arbeit beendet oder ihr Tätigkeitsfeld angepasst, um finanziell, emotional und gesundheitlich „über die Runden“ zu kommen. Es ist nicht leicht, daher solltest du dich bereits früh in der Schwangerschaft darum kümmern, eine Hebamme zu finden.

Also, wenn du schon eine Hebamme hast, lehn dich zurück und freu dich. Wenn du noch auf der Suche bist, ist das heutige Adventskalender-Türchen (bzw. diese Mail) für dich.

Vorsorge-, Nachsorge- oder Beleghebamme?

Zunächst stellt sich die Frage, ob du eine Hebamme „nur“ für die Nachsorge oder auch bereits für die Vorsorge benötigst? Oder suchst du eine Beleghebamme? Das könnte den Kreis der möglichen Hebammen weiter einengen.

Beleghebamme oder Doula?

Wenn du dich nun fragst, was eine Beleghebamme macht: Sie betreut dich bereits während der Schwangerschaft und durch die Geburt. Um den Geburtstermin herum ist sie in Rufbereitschaft. Wenn es „losgeht“, geht sie mit dir ins Krankenhaus und begleitet die gesamte Geburt.

Falls du keine Beleghebamme findest, kannst du überlegen, ob eine Doula für dich in Frage kommt. Sie ist ebenfalls exklusiv für dich da und unterstützt dich während der Geburt vor allem emotional. Für manche ist es ein beruhigendes und schönes Gefühl, eine liebevolle, vertraute Person an ihrer Seite zu wissen, die deine Geburt begleitet und dich unterstützt.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse: ja oder nein?

Die Leistungen der Hebamme werden von der Krankenkasse grundsätzlich übernommen. Die Kosten für die Rufbereitschaft der Beleghebamme musst du jedoch zu großen Teilen selber zahlen. Die Kosten für die Doula trägst du in der Regel selber.

Wie finde ich eine Hebamme?

Auf der Suche nach einer Hebamme gibt es verschiedene Wege:

  • Internetrecherche
  • Besser: Empfehlungen von anderen Müttern und Schwangeren (im Freundeskreis oder in Mütter-Foren, z.B. bei Facebook)
  • Geburtsstationen (Krankenhaus) und ggf. auch Frauenärzte haben Listen mit Hebammen (durchtelefonieren bzw. auf der jeweiligen Webseite schauen, ob die Hebamme freie Kapazitäten anzeigt und welchen Weg der Kontaktaufnahme sie bevorzugt)
  • Wenn das alles nichts bringt: www.ammely.de ist eine Plattform zur Online-Hebammensuche, von der mir schon mehrere Schwangere positiv berichtet haben.

Passt meine Hebamme zu mir?

Die Geburt und die ersten Wochen danach werden wahrscheinlich eine körperliche und emotionale Ausnahmesituation für dich sein. Weil deine Hebamme dich in dieser Zeit begleitet (und dich zu Hause besucht, wenn du möglicherweise auch mal in Tränen aufgelöst, ungeduscht, und/oder übernächtigt im Schlafanzug bist), ist es hilfreich, wenn zwischen dir und deiner Hebamme „die Chemie“ stimmt. Dass ihr ähnliche Vorstellungen habt, zum Beispiel was das Stillen und/oder Fläschchen betrifft. Je besser ihr miteinander kommunizieren könnt, desto besser und vertrauensvoller wird eure Zusammenarbeit sein und desto besser kann sie dich unterstützen.

Meine Empfehlung: Wenn du nach dem Vorgespräch merkst, dass es zwischen euch gar nicht gut läuft, lass dich von der Hebammen-„Knappheit“ nicht beeindrucken und mach dich weiter auf die Suche. Die Arbeit der Hebamme ist zu wichtig und wertvoll (gerade beim ersten Kind), um darauf zu verzichten oder einen unzufriedenstellenden Kompromiss einzugehen.

Erzähl mir doch mal, wie die Hebammensuche bei dir läuft? Hast du schnell eine gefunden? Über Kontakte und Empfehlungen oder unbekannterweise? Oder bist du noch auf der (verzweifelten?) Suche? Ich freue mich über jede einzelne E-Mail von euch. 🙂

Liebe Grüße und bis morgen
Verena

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