Freitags schreibe ich immer meinen Newsletter. Eigentlich wollte ich heute gar nicht über „Mama geht tanzen“ schreiben, sondern über den Kündigungsschutz für Schwangere und Eltern in Elternzeit. Denn in dieser Woche sind mir in Einzelgesprächen, in einem Webinar und beim Infoabend mehrere Fragen zu möglichen Kündigungen gestellt worden. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht beschäftigt aber der Kündigungsschutz und die Sicherheit des Arbeitsplatzes gerade mehr werdende Mamas und Papas als zu anderen Zeiten. Den geplanten Blogartikel schreibe ich bei Gelegenheit in den kommenden Tagen.
Tanzen gehen
Stattdessen habe ich nun in meinem Newsletter über etwas ganz anderes geschrieben, und zwar über das „Tanzen gehen“. Und ich habe behauptet, dass das ganz aktuell ein sehr großes Thema für viele von uns ist. Echt jetzt? Was ist da los?
Da ich unter anderem in der Elternschule Essen meinen Infoabend „Elternzeit, Elterngeld & Co.“ anbiete, bin ich dort mit anderen Kursleiterinnen in einer WhatsApp-Gruppe. Gestern Abend wurde dort eine Veranstaltungsankündigung geteilt (siehe Bild), die in kürzester Zeit zum Gesprächsthema Nummer 1 wurde:
Mama geht tanzen | Feiern wie zuvor | 6.5.2023 von 20 bis 23 Uhr | Charts, 90er, Hiphop | Hotel Shanghai (Essen)
Weil ich die Idee sehr cool fand, habe ich heute Morgen die Veranstaltung in meinem WhatsApp-Status geteilt. Seitdem klingelt mein Handy ununterbrochen. Freundinnen, Kolleginnen und Kundinnen aus ganz Deutschland fragen, ob ich dorthin gehe, ob es noch Tickets gibt oder sagen, dass sie auch mal wieder tanzen gehen möchten. Und ausnahmslos alle finden diese Idee supergut! Vor allem die Uhrzeit!
Wenn du gerade mit dem ersten Kind schwanger bist, schmunzelst du vielleicht oder denkst dir sogar: Die spinnen, die Mamas. 20 bis 23 Uhr – wie albern. Nur Mamas in der Disko und auf der Tanzfläche, das ist doch kein richtiges Ausgehen.
Auf der anderen Seite: Wenn du schon ein Kind hast, kennst du vielleicht das Gefühl der Fremdbestimmung. Vielleicht warst du abends ewig nicht mehr unterwegs. Und wenn du doch mal aus warst, war dir das Nachtleben zu laut, zu aufgeregt, zu spät. Erschwert durch den Gedanken: Mein Tag beginnt morgen wieder sehr früh. Keine Chance, auszuschlafen. Keine Chance, in Ruhe zu chillen oder langsam in den Tag zu kommen. Keine Chance für Kopfschmerzen oder einen kleinen Kater.
Begeisterungsstürme und Thema Nummer 1 bei den Mamas
Das erklärt vielleicht im Ansatz, warum diese „Mama geht tanzen“-Veranstaltung wahre Begeisterungsstürme – vielleicht sogar Tumulte vor der Partylocation? – auslöst.
Wenn du endlich mal wieder wie früher tanzen gehen möchtest, kannst du dir über diesen Link dein Ticket sichern. Ich würde mich nicht wundern, wenn der Abend bald ausverkauft ist. Allein die Ankündigung löst Partystimmung bei vielen aus.
Ist das nicht verrückt im Jahr 2023?!?
Eine Mutter fand die Idee zwar auch „supergeil“ und wollte sich ein Ticket kaufen. Gleichzeitig merkte sie an, wie verrückt es im Jahr 2023 sei, dass die Frauen sich so sehr darüber freuen, „endlich mal“ von 20 bis 23 Uhr feiern zu dürfen. Eigentlich sollte das total normal sein.
Vom Grundsatz her stimme ich ihr zu: Es sollte normal sein, dass auch Mamas am Samstagabend ihre Freundinnen treffen und mit ihnen bis tief in die Nacht Party machen. Das ist allerdings – nach meiner Erfahrung – pure Theorie und weit weg von der Lebenswirklichkeit der meisten Mütter. Ich behaupte sogar, die wenigsten haben das Bedürfnis, bis tief in die Nacht zu feiern.
In der Realität ist es normal, dass der Samstagabend für viele Mütter ein ganz normaler Abend ist und die Party lediglich im Kinderzimmer stattfindet. Nicht wenige sehnen nach einem intensiven Wochenende mit ununterbrochener Kinderbetreuung den Kita-Start am Montagmorgen herbei. Ein Party-Tanzabend bis 23 Uhr genügt den meisten, um zufrieden ins Bett zu fallen und am nächsten Morgen wieder halbwegs fit zu sein.
Nutz die Freiheit, genieß deine Selbstbestimmung
Denjenigen von euch, die zum ersten Mal schwanger sind, kann ich nur raten: Geht tanzen! Verbringt Zeit mit euren Freundinnen! Genießt eure Zweisamkeit und Pärchenzeit! Macht all das, was in den kommenden Monaten (Jahren?!) eher nicht möglich sein wird!
Auch wenn ihr abends müde seid, das wird nach der Geburt nicht besser werden. Im Gegenteil. Das Einschlafbegleiten ist möglicherweise auch deswegen so beliebt, weil Mama dabei ohne schlechtes Gewissen ebenfalls früh schlafen gehen kann…
In diesem Sinne, genieß dein Leben, hab Spaß und mach etwas Schönes!
Deine Verena
P.S. Was hältst du von dieser Veranstaltung? Siehst du das kritisch oder bist du begeistert? Wie sehr fehlt dir das Partyleben im Familienalltag?
P.P.S. Falls du dich wunderst, warum ich Werbung für diese Veranstaltung mache: Einfach aus Überzeugung. Ich bekomme dafür nichts (weder Geld noch Freigetränke) und kenne noch nicht einmal die Organisatoren.
Wie lange könnt ihr euch Elternzeit leisten?
Kennt eure finanzielle Situation in der Elternzeit – mit Hilfe meiner Planungsübersicht!
Sie zeigt euch:
- die Elterngeld-Lebensmonate und dahinter stehenden Zeiten an.
- wann wer von euch in Elternzeit ist oder arbeitet und wie hoch das jeweilige Gehalt und Elterngeld sind.
- welche weiteren Einnahmen ihr in jedem Lebensmonat habt, zum Beispiel Kindergeld und andere Einnahmen.
- die Summe eurer Einnahmen und Ausgaben und wie hoch in jedem Monat euer finanzielles Plus oder Minus ist.
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Hallo Verena, vielen Dank für den Artikel! Auch im Jahr 2024 werden weiter diese „Mama geht tanzen“ Formate angeboten. Ich habe mich tatsächlich letztens mit einigen Freundinnen (alle Mitt 30) darüber unterhalten, wir haben alle min. ein Kind im Alter zwischen 1 und 5 Jahren. Und wir waren alle eher abgeneigt. Klar ist die Uhrzeit „kinderfreundlich“, aber wir fanden es auch wirklich sehr „unsexy“. Irgendwie nicht attraktiv auf eine Party zu gehen die als „Mama-Party“ deklariert wird und wo das Publikum so gar nicht gemischt ist. Außerdem würde ich nicht um 23h „rausgeschmissen“ werden wollen, so wie damals als Teenager. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass bei mir und im Freundeskreis wir alle wirklich oft ausgehen, nicht immer tanzen, aber dennoch häufig ausgehen und es ist immer die Regel „wer ausgeht, darf auch am nächsten Tag ausschlafen“. Gilt für die Papas und für die Mamas gleichermaßen. Ich weiß aber auch, dass es sehr sehr viele Frauen und Paare gibt, die gar nicht mehr ausgehen (können) oder es sich nicht erlauben oder wo es das Alter oder Situation mit den Kindern nicht möglich macht. Dafür ist so ein Format sicher eine gute Idee und dass es so viel Interesse und Nachfrage gibt spricht ja Bände.
Danke für deine Arbeit und viele Grüße
Luisa
Liebe Luisa,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich kann nachvollziehen, dass einige das Format kritisch ansehen, besonders wenn sie es persönlich nicht in Anspruch nehmen (müssen). Wie immer gilt: Für jeden gibt es das passende Konzept und jeder kann sich aussuchen, was zu ihm passt. Toll, dass du und dein Freundeskreis weiterhin trotz Kind(ern) entspannt ausgehen und am nächsten Morgen ausschlafen könnt! Das spricht für eine gleichberechtigte Partnerschaft bzw. auch Gleichberechtigung bei der Versorgung des Kindes. Wenn es in allen Familien so wäre, bräuchte es das Konzept „Mama geht tanzen“ sicherlich nicht.
Herzliche Grüße
Verena
Wir wollen Tanzwochen an Schulen organisieren. Durch den Beitrag weiß ich auch, wie frei und glücklich tanzen machen kann. Das ist zur Abwechslung auch mal ganz gut.
Hallo Verena!
Vielen Dank für den tollen Artikel, den wir gerade durch Zufall gefunden haben 🙂
Liebe Grüße
Andrea und Anna von der mamagehttanzen
P.S: dass wir uns nicht kennen, ändert sich ja dann hoffentlich bald bei einer der mamagehttanzen in Essen!
Liebe Andrea, liebe Anna,
danke für euren Kommentar und das ihr meinen Blog gefunden habt! Ich selbst kann zu den beiden Mama-geht-tanzen-Abenden leider nicht kommen, wünsche euch aber super Partys, viel Freude trotz des ganzen Orga-Krams und viele
tanzwütige(das klingt so negativ) tanzliebende Frauen!Danke für eure Arbeit und liebe Grüße
Verena